Stellungnahme zum Projekt “Aschach: Leben am Fluss”
SPÖ informiert…
Statement der SPÖ Aschach zum geplanten Themenpark „Leben am Fluss“
Das Projekt „Aschach: Leben am Fluss“ des Tourismusverbands Aschach ist aus mehreren Gründen für uns als SPÖ Aschach aktuell nicht zu unterstützen. Zum einen ist es fraglich, ob die von Bürgermeister Knierzinger in den Gemeindenachrichten (Nr. 1/2020) formulierten Ziele durch dieses Projekt tatsächlich erreicht werden können. Zum anderen sind die Folgekosten für die Gemeinde, die etwa für die Instandhaltung der Geräte, die Grünpflege und die Müllentsorgung aufkommen müsste, derzeit noch vollkommen unklar.
- Das „Schaffen einer hochwertigen freizeit-touristischen Infrastruktur“ etwa würde mittel- und langfristig voraussetzen, dass die Gemeinde Aschach in der Lage wäre, die Anlagen und Gerätschaften dementsprechend zu warten und pflegen. Da der geplante Themenpark an sechs Stationen unterschiedliche Spielgeräte, Sitzgelegenheiten u. dgl. vorsieht, käme es hier zu einem bedeutenden Mehraufwand. Angesichts des aktuellen Zustands etwa des eher desolat wirkenden Springbrunnens oder der überfüllten Mistkübel an sonnigen Tagen kann jedoch leider nicht davon ausgegangen werden, dass die Gemeinde dieser Aufgabe gewachsen wäre.
- Über den Erlebnis- und Erholungswert der geplanten Anlage lässt sich streiten. Es ist aber ein Faktum, dass bereits viele Aschacher*innen starke Bedenken darüber anmelden. Aus unserer Sicht besteht ein gewisser Interessenskonflikt zwischen der Nutzung unserer Uferpromenade und des historischen Zentrums als Erholungsgebiet und dem geplanten Freizeit-/Infotainment-/Erlebnispark. Gerade in der wärmeren Jahreszeit – im Winter wird auch die Nachfrage nach einem Outdoor-Escape-Game nicht sonderlich groß sein – stößt die Promenade bereits jetzt häufig an ihre Kapazitätsgrenzen.
- Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Gemeinde kein Gesamtkonzept für die Entwicklung des Ortszentrums hat. Für uns stellt sich die Situation so dar, dass unterschiedlichste mehr oder weniger private Initiativen vom Bürgermeister Zusagen und Unterstützungsbekundungen für ihre Projekte bekommen, ohne dass es eine Abstimmung zwischen den Initiativen gibt. Aus unserer Sicht wäre es an der Zeit, ein gesamtheitliches Ortsentwicklungskonzept zu erstellen. Dazu ist man auf die Unterstützung von Expert*innen, aber auch auf die Hilfe und Ideen der Aschacher Bevölkerung angewiesen.
Viele andere Gemeinden haben in den letzten Jahren durch langfristig geplante und professionell vorbereitete und durchgeführte Bürgerbeteiligungsprojekte sehr erfolgreich die Erhaltung und Revitalisierung ihrer Ortskerne umgesetzt. Leider stießen unsere Forderungen diesbezüglich bisher auf Ablehnung der ÖVP („Da kommt sowieso nix raus, wenn so viele mitreden.“).
Tatsache ist, dass der geplante Themenpark einen massiven Eingriff in das Ortsbild von Aschach und eine bisher nicht zu beziffernde Steigerung der Gemeindeausgaben für Pflege und Wartung der Anlagen nach sich ziehen würde. Ohne die Einbeziehung der Anrainer*innen und der gesamten Aschacher Bevölkerung, die wahrscheinlich über ihre Müllgebühren den finanziellen Mehraufwand leisten müsste, halten wir dieses Projekt nicht für umsetzbar. Daher stimmen wir diesem spontanen Teilprojekt nicht zu, sondern wollen ein gemeinsames, nachhaltiges und leistbares Gesamtkonzept mitplanen.